Kannst Du mal schnell was für mich umsonst machen?
Damals in meiner Tätigkeit als Designerin wurde ich ständig von Freunden, Bekannten, entfernten Bekannten oder Verwandten gefragt, ob ich mal schnell ein Logo oder ein Poster oder einen Flyer oder, oder, oder designen kann…
Du willst diese Menschen natürlich nicht vor den Kopf stoßen und kannst ihnen im Grunde auch helfen.
Doch es kostet Dich Deine Zeit und damit Dein Geld!
Einfach nie für Menschen zu arbeiten, die man kennt und mag, ist ja auch keine Lösung. Trotzdem musst du dir klar machen, dass deine Arbeit und Deine Zeit wertvoll sind. Darum musst du klare Regeln für die Arbeit im Freundes- und Bekanntenkreis haben, damit du nicht immer wieder in die gleiche Falle tappst.
Du würdest ja auch nicht auf die Idee kommen, einen befreundeten Chirurgen um eine kostenfreie Gehirn-OP zu bitten.
3 Regeln für den Umgang mit „Freundschafts-Dienstleistungen“:
Regel #1 – Erkläre was Deine Arbeit wert ist
Freunde und Bekannte erleben dich nur selten von Deiner beruflichen Seite.
Also musst du erst mal deutlich machen, wieviel Deine Arbeit wert ist und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt. So ist Dein Freund informiert und weiß, was dahinter steckt.
Regel #2 – Nenne Deinen Preis
Es gibt den Spruch „Wenn es nichts kostet, dann ist es auch nichts wert“. So ähnlich verhält es sich leider auch mit kostenlosen Arbeiten. Muss man jedoch Geld für etwas zahlen, dann überlegt man sich schon ob die 10. Frage nun wirklich nötig ist.
Genau das ist die Problematik:
Viele Personen erhoffen sich einen „Freundschaftspreis“ Verlangst du nicht genug, zahlst du drauf – vor allem, wenn du für diesen Auftrag andere Projekte zurückstellst.
Natürlich heißt das nicht, dass du Deinen Freunden immer die volle Summe in Rechnung stellen sollst, wenn du Dich damit nicht wohl fühlst. Aber sie müssen wissen, wieviel die Arbeit wert ist, die du für sie machst.
Biete darum keinen „Sonder-Freundschaftspreis“ an, sondern gib lieber einen Rabatt auf die volle Summe, die du auch bei jedem anderen Auftraggeber in Rechnung stellen würdest. So bleibt der Wert Deiner Designs erhalten und Du zeigst ein Entgegenkommen.
Regel #3 – Geschenk?
Es gibt Situationen, da möchtest Du kein Geld für die Aufträge im Freundes- oder Familienkreis nehmen.
Trotzdem ist Dir die Wertschätzung wichtig. Du kannst ab und zu einen kleinen Teil Deines Angebots verschenken. Allerdings nicht zwischen Tür und Angel, sondern ganz bewusst. Mit Schleifenband und schönem Papier, sodass Dein Gegenüber auch wahrnimmt, dass das Geschenk keine Selbstverständlichkeit ist und es nicht zur Norm wird, dass Du alles kostenfrei raus gibst.
Zusammengefasst
Deine Arbeit ist wertvoll. Deine Arbeit kostet Zeit. Es spielt also keine Rolle, von wem der Auftrag kommt. Halte Dir das immer wieder vor Augen. Mach Deinem Gegenüber auch klar, was du ihm schenkst und wieviel Mühe, Zeit und Geld in Deiner Arbeit steckt.